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1914-2014 und die Sprachen

Stimmen und Stimmungen der Anderen

Eine Initiative von Sprachtreff Frankfurt, Thomas Gesang.

Die Sprachen als Mittel der Verständigung und der Entzweiung

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Veranstaltungen zum Thema 100 Jahre Erster Weltkrieg beteiligt sich Sprachtreff Frankfurt mit einem Fächer von Beiträgen, die jeweils den Fokus auf die Sichtweise unserer europäischen Nachbarländer legt.

Im Unterschied zum Zweiten Weltkrieg verbindet sich mit der Entstehung dieses ersten weltweiten Konflikts eines der komplexesten Ereignisse der neueren Menschheitsgeschichte.

Zum besseren Verstehen helfen, wie so oft die Sprachen.

Wir untersuchen und nutzen in unserer Beitragsreihe anhand von mehreren ausgewählten Positionen unserer Nachbarn die Sprache als Medium der Verständigung heute und des Verstehens der Vergangenheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Darüber hinaus versuchen wir aber auch einen Rückblick auf die Sprache als Medium zur Beförderung einer patriotischen Kultur, die trotz der Schrecknisse und des Horrors Konflikt und Krieg akzeptiert.

Ausgangssituation: Deutschland

Der Erste Weltkrieg rangiert in Deutschland anders als in unseren Nachbarländern deutlich hinter den Schrecknissen und der Verbrechen des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges. Als "Urkatastrophe des 20.Jahrhunderts" ist der "Grosse Krieg", wie er in England und Frankreich auch genannt wird ein ebenso bedeutendes Ereignis, das einen festeren Platz im kollektiven deutschen Gedächtnis benötigt.

Die anderen Länder und Kulturen

Unter Einbeziehung unseres fähigen Dozententeams sowie unter Mitwirkung der Kulturinstitute oder anderer Repräsentanten der am Ersten Weltkrieg beteiligten Länder, insbesondere Frankreichs, Englands, Russlands, Belgiens und Österreichs (inklusive der Länder die früher zu Österreich gehörten und Serbiens) sowie der Türkei veranstaltet Sprachtreff Frankfurt eine Informations- und Diskussionsreihe in deren Verlauf wir den unterschiedlichen Standpunkten und Sichtweisen Rechnung tragen wollen.

Organisation und Struktur

Die Veranstaltungen sehen jeweils einen Vortrags- und einen Diskussionsteil von zusammen etwa zwei Stunden vor. Danach werden wir zu jeder relevanten Sprache einen vertiefenden Kurs von 4-5 Abenden anbieten, in dessen Verlauf unterschiedliche Dozenten aus dem jeweiligen Kulturkreis weiterführende Perspektiven und Meinungsbilder zu den Themen der Ursache des Konfliktausbruchs, zu dessen Verlauf und zu seiner Wirkung auf die Gegenwart thematisieren werden. Darin eingeschlossen sind auch Pressestimmen und Literaturhinweise, neuere Forschungsergebnisse. Diese Vertiefungen sind sowohl in deutscher Sprache -, als auch in der Landessprache vorgesehen, bzw. in einer Kombination (je nach Interessenlage)

Zu den voraussichtlichen Inhalten:

Wir recherchieren die Presselandschaften heute und vergleichen diese mit der des Jahres 1914 anhand von Beiträgen.

Wir blicken ebenso auf Publikationen sowie auf die öffentlichen Meinungsbilder zu dem einschneidenden und bis heute nachwirkenden Ereignis am Beginn des 20.Jahrhunderts heute in den jeweiligen Ländern präsentiert und aufbereitet?

Gibt Wie ist die Erinnerungskultur ? - Wie wird das Jubiläum begangen ? Gedenken oder Feierlichkeit ? - Commemoration or celebration ? Wie weit und warum ist der Erste Weltkrieg heute noch präsent? Wie werden die Konsequenzen des Ersten Weltkrieges in den Nachbarländern heute wahrgenommen ?

Wie ist das Verhältnis zwischen Rechtfertigungsbedürfnis und Schuldbewusstsein ?
Wie ausgeprägt sind diese Phänomene in den einzelnen Ländern?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schuldbewusstsein und Erinnerungskultur ?

Zum Beispiel: In Deutschland wurde bislang relativ wenig an den Ersten Weltkrieg und die unmittelbare Vorgeschichte erinnert. Erst in jüngster Zeit vor dem hundertjährigen Jahrestag des Kriegsausbruchs erfährt das Thema eine größere mediale Aufmerksamkeit.